

Über dieses Denkmal, das am 100. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig (18.10.1913) am Fuße des Hattinger Bismarckturms errichtet wurde, ist wenig bekannt. Auf Ansichtskarten erfolgte meist die Bezeichnung „Kaiser-Wilhelm-Denkmal“. Schwarz (2004) verwendet aufgrund des Einweihungsdatums die abweichende Bezeichnung Völkerschlacht-Denkmal. Zudem symbolisiert das Denkmal das 25. jährige Regierungsjubiläum von Kaiser Wilhelm II.



Schwarz folgend, zeigte der „Stein […] 2 Plaketten, auf denen Reliefs von Kaiser Wilhelm II. und einem Landwehrmann angebracht waren.“1 Wann das Denkmal genau verschwunden ist, ist aktuell nicht bekannt.

Rechts neben dem ehemaligen Standplatz des Völkerschlachtdenkmals steht das 1924 von Wilhelm Kreis errichtete Kriegerdenkmal im Stile des „archäologisch inspirierten Historismus“2. Das Denkmal in Form eines germanischen Langhauses verfehlt hier mitten im Schulenbergwald auch heute nicht seine eindrückliche Wirkung als „Walddenkmal im heiligen Hain“.
„Eine archaisch-einfache Steinkiste als symbolische Urform von Tod, Bestattung und Bekrönung diente gerade in ihrem assoziativen Vorzeitcharakter zur Aufhebung von Zeit in Ewigkeit, eingelassen in Erde und Wald, platzumgebend, roh-heroisch als Signum von „Tod, Macht und Ewigkeit“ weniger im nationalen Dom als im individuellen und doch kollektiv vermeinten Stein-Denkmal.“3


Oberhalb des Denkmalplatzes befindet sich der 1901 eingeweihte Bismarckturm. Dieser hat im Laufe der Zeit lediglich sein Bismarckportrait verloren. Die vorhandenen Reste am Mauerwerk zeigen jedoch noch gut die Form des Reliefs.


Der Schlüssel zum Bismarckturm kann im naheliegenden Restaurant „12 Apostel“ in Hattingen ausgeliehen werden. Der Blick vom Turm beeindruckt wie vor 100 Jahren.

Der Bismarckturm war ein beliebtes Motiv für Ansichtskarten.



- Schwarz, K. (2004): Bürgerliche Selbstdarstellung im Ruhrgebiet zwischen 1871 und 1918. Die kommunalen Denkmäler einer Industrieregion. Verzeichnis der kommunalen Denkmäler zwischen 1838 und 1916, S. 245. ↩︎
- W. Nerdinger, E. Mai (Hrsg.) (1994): Wilhelm Kreis. Architekt zwischen Kaiserreich und Demokratie 1873-1955, S. 160. ↩︎
- Ebenda, S. 159. ↩︎
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