

Neben dem Eingang der evangelischen Christuskirche in Bochum-Linden befand sich laut einer Lithografie-Ansichtskarte einst das Kriegerdenkmal von Linden – einem Ortsteil von Bochum seit 1921. Über das Denkmal selbst sind nur wenige und teils widersprüchliche Informationen überliefert. Auch der genaue Standort lässt sich anhand der Lithografie lediglich vermuten, da zeichnerische Darstellungen auf historischen Postkarten oft nur annähernd maßstabsgetreu sind. Fotografien des Denkmals sind bislang nicht bekannt.
Erhalten geblieben – oder möglicherweise als Ersatz für das in den Jahren 1945 (?) oder 1955 (?) zerstörte oder abgerissene Denkmal errichtet – ist eine Gedenktafel an der Mauer der Kirche. Sie trägt die Namen der Gefallenen der Kriege von 1866 (Preußisch-Österreichischer Krieg), 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg) sowie von 1904 (Krieg gegen die Herero bzw. dem Völkermord an den Herero und Nama). Viele der aufgelisteten Namen lassen sich bekannten Bochumer Familien zuordnen.
Im Kontrast zur Tafel des Kriegerdenkmals, möglicherweise sehr nahe am ursprünglichen Standort, steht seit 2006 die Skulptur „Pulsar, Ode auf den Frieden“ des armenischen Künstlers Albert Vardanyan. Dieses Denkmal thematisiert durch die Darstellung verschiedener Symbole Krieg und Gewalt und hebt auf der anderen Seite Gemeinsamkeiten der Menschheit hervor. Frey (2021) stellt dieses Denkmal in einen direkten Zusammenhang zur Tafel des Kriegerdenkmals. Seitens der Stadt Bochum oder der Kirchengemeinde fehlt bis heute leider eine Erläuterungstafel, um beispielsweise die wichtige Jahreszahl 1904 auf der Tafel verständlich zu erklären und geschichtlich einzuordnen.
Abschließend bleibt zu bemerken, dass sich das Erscheinungsbild der Kirche im Vergleich zur Postkarte stark verändert hat – infolge von Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und dem anschließenden Wiederaufbau.


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